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28.08.2020
Recyclingpapier hängt ein kratziges Image an. Stimmt das? Wer das glaubt, hat sehr lange keins gekauft. Es gibt keinen Grund mehr für Toilettenpapier aus frischem Zellstoff, für den viele Bäume gefällt werden müssen. Weder optisch noch in der Handhabung sind Rollen aus Primärfasern im Vorteil.
Um aus einem Baum zartes, weiches Toilettenpapier herzustellen, ist viel zu tun: Bäume müssen gefällt, zerkleinert und dann so lange in schwefliger Lauge oder Säure ausgekocht werden, bis sich der Zellstoff löst. Aus diesem entsteht dann Toilettenpapier. Die Herstellung verbraucht enorm viel Energie und sorgt für einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen. Die Gewinnung von Recyclingpapier dagegen verbraucht nach Zahlen des Umweltbundesamts nur die Hälfte an Energie und nur zwischen einem Siebtel bis zu einem Drittel der Wassermenge.
Öko-Test hat 20 Produkte eingekauft und getestet. Im Praxistest überzeugen alle Produkte. Wenn es um die Inhaltsstoffe geht, hat Altpapier einen kleinen Nachteil: Öfter bringt das Papier aus seinem Vorleben halogenorganische Verbindungen mit. Sechs Recycling-Toilettenpapiere im Test können mit "sehr gut" empfohlen werden. Sie und alle weiteren guten Rollen sind mit dem Blauen Engel zertifiziert. Die drei Produkte, die befriedigend oder ausreichend bewertet wurden, bekamen Minuspunkte für die Verwendung von Primärfasern.
Das verarbeitete Altpapier stammt in der Regel aus der Region oder Nachbarländern. Spannend ist die Frage, woher die Primärfasern in den Frischfaser-Produkten stammen. Die kurzen Fasern, die für die Weichheit des Klopapiers zuständig sind, stammen häufig aus brasilianischem Eukalyptus. Besonders weich ist ein Toilettenpapier aus Bambus, die Fasern stammen aus China.
Mit einem Rollenwechsel hin zu Klopapier aus Recyclingpapier schützen wir Lebensräume auf der ganzen Welt und tun ganz einfach viel fürs Klima.
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 08/2020
Umwelttipp
Feuchtes Toilettenpapier
Bildquelle: Vlada Karpovich pexels.com
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