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28.10.2022
Aufsprühen, abspülen, fertig – das ist leider nur ein Werbespruch. Ein bisschen mehr Aufwand und vor allem mehr Zeit als auf den Verpackungen angegeben, braucht es schon. Mehr als die Hälfte aller getesteten Reiniger schnitt bei Öko-Test dennoch mit gut ab. Ein Badreiniger unterscheidet sich von einem Allzweckputzmittel vor allem durch seinen höheren Anteil an Säuren. Die braucht er neben den ebenfalls vorhandenen Tensiden, um Kalk und Kalkseifen zu lösen.
Die Hälfte der Badreiniger erledigen das allein mit Zitronen-, Äpfel- oder Milchsäure. Das ist in den Augen der Tester eine gute Wahl, auch wenn das Einatmen von Sprühnebeln mit Säuren grundsätzlich minimiert werden sollte. Dazu gehört gutes Lüften beim Putzen. In neun von 16 Produkten ist aber auch Ameisensäure enthalten. Sie wirkt effektiv, ist aber nicht unproblematisch.
Die Europäische Chemikalienagentur ECHA stuft reine Ameisensäure als "giftig beim Einatmen" ein und selbst in verdünnter Form reizt sie die Atemwege. Ärgerlich ist, dass Anbieter Ameisensäure nicht auf der Verpackung deklarieren müssen. Eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe muss als Datenblatt im Internet hinterlegt werden, ist jedoch oft schwer zu finden.
Fünf Badreiniger enthalten synthetische Polymere oder Silikon. Die dienen in den Rezepturen dazu, ein schnelles Wiederanschmutzen der Flächen zu verhindern. Das ist überflüssig. Diese löslichen Kunststoffe kommen über Putzmittel massenweise ins Abwasser und damit in die Umwelt, wo sie sich teilweise sehr schwer wieder abbauen.
In Bremen sind Kalkablagerungen dank des weichen Leitungswassers kein großes Problem. Wer nach dem Baden und Duschen Fliesen oder Duschabtrennung mit einem Abzieher mit Gummilippe trocknet, braucht keine aggressiven Reiniger. Ein paar Tropfen verdünnter Essig reichen oft schon.
Marmor und Armaturen
Es wird mit verdünnten Säuren gearbeitet, manche werden sogar als ätzend eingestuft. Daher sollten Handschuhe getragen werden. Bei Marmor und anderen Kalksteinen sind saure Produkte tabu. Viele Fugen sind ebenfalls kalkhaltig. Reinigungsmittelhersteller empfehlen daher, die Fugen vor der Anwendung anzufeuchten. Auch Armaturenhersteller raten zur Vorsicht, da die Reiniger Chrom und Kunststoffe angreifen können. Nicht nur sie empfehlen milde Rezepturen mit Zitronen- und Milchsäure. Gründliches Nachspülen bleibt auch dann wichtig, damit die Säurereste entfernt werden.
Bildquelle: Karolina Grabowska pexels.com
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