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29.09.2020
Frischer Schweiß riecht nicht. Erst wenn er von Bakterien zersetzt wird, entsteht der charakteristische und meist als unangenehm empfundene Körpergeruch. Die chemische Industrie entwickelte dagegen schon vor rund 100 Jahren Deodorants und Antitranspirantien.
Die beiden Produkte unterscheiden sich: Klassische Deodorants überdecken mit Parfüm den Geruch. Die Antitranspirantien enthalten Aluminiumsalze, die die Ausgänge der Schweißdrüsen verengen und damit den Schweißfluss hemmen. Den Bakterien auf der Haut wird außerdem ein Teil ihrer Nährstoffe entzogen, sie können sich nicht so stark vermehren. Viele Antitranspirantien sind Mischprodukte. Zu den Aluminiumsalzen kommt eine mehr oder weniger intensive Duftmischung.
Aluminiumsalze stehen in der Kritik. Es wird befürchtet, dass Aluminium vom Körper aufgenommen wird und dauerhafte Schäden anrichtet. Ausreichende wissenschaftliche Belege gibt es dafür bisher nicht. Dennoch wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ausdrücklich von der Verwendung der aluhaltigen Produkte abgeraten. Zu einer komplett anderen Auffassung kam das EU-Beratergremium für Verbrauchersicherheit (SCCS) Ende 2019: Die tägliche Anwendung kosmetischer Produkte erhöhe die Alu-Aufnahme nicht signifikant. Die Empfehlung, aluminiumhaltige Sprays nicht auf frisch rasierten Achseln anzuwenden, gilt aber weiterhin.
Viele Verbraucher greifen inzwischen bewusst zu Deos, die ohne Aluminiumsalze wirken. Öko-Test zeigt, dass frische Achseln auch mit "0% Alu" möglich sind. Über die Hälfte der getesteten Produkte werden empfohlen, zehn Deodorants fallen allerdings durch. Der Preis ist dabei kein Kriterium. Vor allem Markenprodukte für Männer überzeugen nicht. Häufiger Kritikpunkt sind problematische Duftstoffe. Sie können sich im Fettgewebe von Mensch und Tier anreichern. Die Stoffe breiten sich zudem stark in der Umwelt aus und gefährden Gewässer.
Bildquelle: TheOtherKev pixabay.com
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 6/2019
Widersprüchliche Studienlage zu Aluminium in Deos: Dennoch ist laut Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR, 2020) nun eine Entwarnung möglich. Die Produkte sind weniger riskant, als in den vergangenen Jahren befürchtet. Weitere Infos: Stiftung Warentest, Aluminium in Deos
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