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10.06.2022
In der EU ist Plastik in Wegwerfartikeln seit 2021 verboten. Die Hersteller von Wattestäbchen bieten verschiedene Alternativen an. Dazu gehören Stäbchen aus Papier oder Bambus. Für die Watte wird Baumwolle, teilweise in Bioqualität verwendet. Öko-Test hat 25 Produkte aus Drogerien, Discountern, Supermärkten und Bio-Märkten getestet. Schadstoffe wurden nur in sehr geringen Mengen gefunden. Die meisten Stäbchen erhielten das Testurteil „sehr gut“.
Die Hersteller von Wattestäbchen haben die Umstellung auf Papier offensichtlich gut hinbekommen. Das Sortiment an plastikfreien Produkten in den Ladenregalen ist groß. Auffällig ist allerdings, dass nur vier der getesteten Wattestäbchen Anteile von Recyclingpapier enthalten. Das ist eine sehr schwache Quote. Ein wesentlicher Grund dafür sind Lieferengpässe auf dem Rohstoffmarkt.
Das EU-Verbot für Plastik in Wegwerfartikeln fiel mitten in die Corona-Krise. Wegen des Lockdowns gerieten weltweit die Lieferketten für Alltagsprodukte stark unter Druck. Das galt und gilt insbesondere auch für Hygienepapier- und Zellstoffprodukte. Die angespannte Lage auf dem Papiermarkt wird durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine weiter verschärft. Öko-Test hat daher diesmal keine Noten für den fehlenden Einsatz von Recyclingpapier abgezogen.
Grundsätzlich ist Altpapier jedoch sehr gut für Hygieneprodukte geeignet. Die Papierfasern stammen nicht aus der häuslichen Altpapiersammlung, sondern es handelt sich um Industriereste. Dieses Papier fällt im Wesentlichen in der Papierverarbeitung an, etwa als Stanzreste.
Bei Wattestäbchen für Babys haben die Watteköpfchen einen verdickten Rand. Er soll verhindern, dass das Stäbchen beim Reinigen zu tief in den Gehörgang dringt. Dort haben Wattestäbchen jedoch nichts zu suchen. Das gilt auch für Erwachsene.
Bildquelle: Greta Hoffman pexels.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 05/2022
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