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21.04.2020
Tagtäglich landen Lebensmittel im Wert von Millionen im Müll, Lebensmittel die noch genießbar wären. Daran sind auch Privathaushalte beteiligt, oft wegen falsch verstandener Mindesthaltbarkeit.
Nach einer Wiener Untersuchung wandert pro Haushalt jedes zehnte verpackte Lebensmittel in die Tonne, wäre aber noch zum Verzehr geeignet. Das macht pro Jahr knapp 400 Euro je Haushalt. Die Dunkelziffer entsorgter Lebensmittel ist jedoch noch viel höher. So bekommen die Tafeln vom Handel ganze Lkw-Ladungen, nichts davon ist jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums.
"Mindestens haltbar bis ..." bedeutet: Der Hersteller garantiert bis zu diesem Datum (MHD) unter den aufgeführten Lagerbedingungen für das ungeöffnete Produkt Qualität ohne Abstriche. Danach verdirbt es nicht schlagartig, sollte also noch länger genießbar sein. Veränderungen der Qualität sind aber möglich, z.B. leiden die Vitamine und je nach Produkt ändern sich Konsistenz, Farbe und Geschmack. Die Gesundheit gefährdet das nicht, solange kein Schimmel auftritt und Dosen sich nicht wölben. Allgemein gültige Fristen für den Umgang jenseits des MHD gibt es nicht. Da hilft nur: Genau hinsehen, riechen, schmecken und wegwerfen, wenn es verdorben erscheint.
"Zu verbrauchen bis..." muss auf sehr leicht Verderblichem wie Hackfleisch stehen. Dieses Datum muss ernst genommen werden, nach Ablauf ist auf den Verzehr zu verzichten, die Ware könnte verdorben sein. Anders als beim MHD darf sie nach Ablauf auch nicht mehr verkauft werden.
Wie lange was mindestens haltbar oder spätestens zu verzehren ist, legen die Hersteller fest, so wie sie es für ihre Rezeptur vertretbar halten. Vollkonserven sind theoretisch fast unbegrenzt haltbar. Sie werden kaum gesundheitsschädlich, sind allerdings auch kein Genuss mehr. Gewölbte Dosen und Gläser, bei denen der Vakuumverschluss nicht mehr dicht sitzt, ebenso wie angeknickte oder verbeulte Konserven, gehören in den Müll, hier drohen gefährliche Keime.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 04/2009
'Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Initiative "Zu gut für die Tonne"
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