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28.04.2023
So schön geschminkte Lippen aussehen, das Urteil von Öko-Test fällt hart aus. Nur vier Lippenstifte erreichen ein befriedigend, die meisten anderen Produkte landen bei mangelhaft oder gar ungenügend. Viele Inhaltsstoffe sind gesundheitlich bedenklich. Ein Teil der Paste löst sich von den Lippen und wandert in den Körper. Menschen, die täglich ihre Lippen schminken, essen rund fünf Lippenstifte im Jahr. Daher legen die Tester eher die Maßstäbe für Lebensmittel und nicht für Kosmetikprodukte an.
So enthalten die meisten Stifte, bis auf drei Ausnahmen, Titandioxid. Lange Zeit galt es als unbedenkliche Standardsubstanz für eine Vielzahl von Anwendungen. Doch in den vergangenen Jahren geriet es immer mehr in die Kritik. Bei oraler Aufnahme gibt es sogar ein EU-weites Verbot als Lebensmittelzusatzstoff. In Kosmetik darf Titandioxid bislang noch eingesetzt werden. Das gilt auch für Naturkosmetik. Doch Öko-Test wertet es in Lippenstiften aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab.
Auch Erdölkomponenten wie Paraffine sehen die Tester wegen der oralen Aufnahme in Lippenkosmetik besonders kritisch. Es gibt gute natürliche Alternativen wie Bienenwachs, mit denen sich Paraffine ersetzen lassen. Silikone machen Lippenstifte "kussecht" und sorgen für eine längere Haftung auf den Lippen. Allerdings reichern sie sich in der Umwelt an und sind weniger hautfreundlich als natürliche Fette und Öle.
Nicht nur für gesundheitlich bedenkliche Stoffe verdienen manche Hersteller Kritik. Es geht um das Glitzerpigment Mica, auch Glimmer genannt, das in dekorativer Kosmetik für einen strahlenden Auftritt sorgen soll. Besonders in Indien gibt es teils illegale Minen, in denen das Mineral auch von Kindern abgebaut wird. Ein klarer Verstoß gegen die Menschenrechte. Nur ein Anbieter im Test macht die Mica-Lieferkette transparent.
Bildquelle: aleksandra85foto pixabay.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 02/2023
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