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21.04.2020
Viele lange Herbst- und Winterabende stehen noch bevor und da gehören romantisch duftende Räucherstäbchen oft dazu. Leider stellen die esoterisch-qualmenden Stäbchen aber in mehrfacher Hinsicht eine Gefahr für die Gesundheit dar.
Die Duftstoffe eines Räucherstäbchens gehen praktisch eins zu eins in die Raumluft über: Sie verdampfen kurz vor dem Verbrennen durch die entstehende Hitze. Diese flüchtigen organischen Verbindungen belasten die Raumluft und reizen die Atemwege. Bei dem Abbrand des Räucherwerks steigt aber auch die Konzentration von Feinstaub in der Zimmerluft stark an. Feinstaub gilt als gefährlich, da er tief in die Lunge eindringt und Asthma und Allergien auslösen kann.
Darüber hinaus enthalten Räucherstäbchen zahlreiche Komponenten organischen Ursprungs, meist mit unklaren Mischungsverhältnissen: Sägemehl als Brennstoff, Harze und Phenole als Klebstoffe und das Holzstäbchen selbst, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Wenn die Stäbchen langsam abglühen, verbrennen diese Stoffe nur unvollständig. Dabei entstehen weitere Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd, die sich an die gleichzeitig entstehenden feinen Staubpartikel binden können.
Dass der Rauch von Räucherstäbchen krebserregende Substanzen enthält, ist schon länger bekannt. In einer neuen, groß angelegten Studie konnte nun der Nachweis erbracht werden, dass Räucherstäbchen und anderes Räucherwerk die Gefahr von Krebserkrankungen der oberen Atemwege erhöhen. Der eingeatmete Rauch schädigt der Untersuchung zufolge die Zellen, die die Wände der Atemwege bilden. Obwohl der Rauch verschiedene krebserregende Substanzen enthält, die erbgutschädigend wirken können, gibt es auf den Verpackungen bislang aber keinen Hinweis auf die Krebsgefahr.
Wer gelegentlich in der Weihnachtszeit sein Räuchermännchen nutzt oder ein Stäbchen entzündet, braucht sich sicherlich keine Sorgen zu machen. Wer aber zu Hause oder am Arbeitsplatz dauerhaft dem Rauch asiatischen Räucherwerks ausgesetzt ist, muss mit einem erhöhten Krebsrisiko rechnen.
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