Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Gesundheit > Sonnenschutzmittel
23.06.2023
Sensitive Sonnenschutzmittel
Empfindliche Haut braucht hohen Lichtschutz und zugleich eine besonders verträgliche Sonnencreme, die frei ist von reizenden Stoffen. Diesen Spagat versuchen Sonnenschutzmittel, die als "sensitiv" ausgelobt sind. Sie versprechen Schutz für allergische Haut oder vor Sonnenallergie. Öko-Test hat 21 sensitive Sonnenschutzmittel überprüft, viele sind empfehlenswert.
Nach Angaben der Anbieter zeichnen sich diese Produkte durch leichte, nicht fettende Rezepturen aus, die schnell in die Haut einziehen. Sie verzichten häufig auf Parfüm oder Alkohol und enthalten feuchtigkeitspendende und hautberuhigende Zutaten wie Tocopherol oder Bisabolol.
Da UV-Filter bei Sonnenschutzmitteln die entscheidende Rolle spielen, ist es besonders erfreulich, dass keines der getesteten Produkte bedenkliche UV-Filter mehr enthält. Öko-Test hat diese in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert und abgewertet.
Die sensitiven Sonnenschutzmittel im Test enthalten jetzt stattdessen entweder jene chemisch-organischen UV-Filter, die Experten weniger kritisch einschätzen, oder Titandioxid und Zinkoxid. Die beiden mineralischen Filtersubstanzen werden vor allem von Naturkosmetikherstellern eingesetzt. Um deren „Weißeleffekt“ zu verhindern, setzten die Hersteller auf Nanopartikel. Auf intakter Haut gelten sie nach heutigem Erkenntnisstand als sicher, ihre Auswirkung auf die Umwelt ist wenig erforscht.
Obwohl Titandioxid seit vergangenem August in Lebensmitteln verboten ist, werten die Tester das Pigment in Sonnencremes nicht ab. Auf der Haut gelten sie bislang als sicher. Drei sensitive Sonnencremes im Test setzen ein umstrittenes silberhaltiges Konservierungsmittel ein. Silberverbindung in Mitteln für Kinder unter drei Jahren sind verboten. Diese Cremes sollten daher für Kinder generell nicht verwendet werden.
Wie lange hält Sonnencreme?
Wie lange hält eigentlich Sonnencreme und kann der Sonnenschutz aus dem Vorjahr noch bedenkenlos verwendet werden? Ungeöffnet halten Sonnencremes mindestens 30 Monate, also ganze zweieinhalb Jahre. Der Lichtschutzfaktor oder die Wirksamkeit nehmen bei ungeöffneten Sonnenschutzmitteln mit der Zeit nicht ab.
Etwas vorsichtiger sollte mit angebrochenen Packungen umgegangen werden. Jede Sonnencreme hat auf der Rückseite das Symbol eines kleinen geöffneten Tiegels mit der Haltbarkeit aufgedruckt. Dort stehen dann zum Beispiel "12M", was bedeutet, dass der Sonnenschutz nach dem Öffnen mindestens zwölf Monate haltbar ist. Der Tipp von Öko-Test: Mit einem wasserfesten Stift das Öffnungsdatum auf die Tube schreiben. Oft ist die Sonnencreme aber auch länger gut und kann bis zu Ende aufgebraucht werden. Voraussetzung ist, dass die Creme keiner zu starken Hitze ausgesetzt wurde, also nicht direkt in die Sonne gelegt hat. Auch sollte sie weder unangenehm riechen oder sich in der Konsistenz verändert haben.
Wer frische Sonnenschutzmittel kaufen möchte, hat eine große Auswahl. Öko-Test und Stiftung Warentest haben das aktuelle Angebot unter die Lupe genommen. Ein Großteil der getesteten Produkte schneidet erfreulich gut ab. Zu den Testsiegern gehören auch besonders günstige Produkte. Dagegen schneiden einige teure Cremes mit mangelhaft ab. Unterschiedlich bewerten die Test-Institute den chemischen UV-Filter Octocrylen. Während Öko-Test vorsichtshalber abrät, verlässt sich Stiftung Warentest auf das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Dieses geht vorläufig davon aus, dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Mineralische Filter wie Titandioxid, die als weniger problematisch gelten, sind vor allem in Naturkosmetik zu finden. Titandioxid ist als vermutlich krebserregend eingestuft, jedoch nur, wenn man es einatmet.
Guter Schutz
Auch wer sich mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eincremt, wird braun. Es dauert nur etwas länger. Die Farbe hält aber besser, da sie sich langsam und deshalb schonender in tieferen Hautschichten bildet.
Ein gutes Sonnenschutzmittel schützt vor den ultravioletten Strahlen der Sonne und zwar gleichermaßen vor UVA-Strahlen sowie UVB-Strahlen. Es liefert aber keinen Freibrief für endlose Sonnenbäder. Sonnenschutzmittel verlängern nur den Zeitraum, bis das Sonnenkonto voll ist. Einer frühzeitigen Faltenbildung der Haut wird vorgebeugt und die Hautkrebsgefahr sinkt.
Guter Sonnenschutz muss auch nicht teuer sein. In den Tests der Stiftung Warentest zeigt sich immer wieder, dass schon sehr preiswerte Mittel gut vor den aggressiven Sonnenstrahlen schützen - und dabei auch noch wasserfest und hautpflegend sind. Es müssen also nicht immer teurere Markenprodukte sein.
Auch die beste Sonnencreme kann ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie richtig aufgetragen wird. Die Produkte müssen reichlich und großflächig auf der Haut verteilt werden, hin und wieder sollten Sonnenanbeter nachcremen. Sprays am besten doppelt anwenden. Den Körper einmal einsprühen, das Produkt verreiben und trocknen lassen. Dann das Ganze noch einmal von vorn. Zusätzlichen Schutz bietet Kleidung.
Bei Sonnencreme gilt klotzen statt kleckern. Um den angegebenen Sonnenschutzfaktor zu erreichen, braucht eine 1,80 Meter große Person etwa 40 Milliliter für den ganzen Körper – drei Esslöffel voll. Wer kleiner ist, braucht etwas weniger. Bei einem Sonnenbad pro Tag reicht eine 200-Milliliter-Flasche also für höchstens fünf Tage. Da beim Baden, Abtrocknen und Schwitzen der Schutz verloren geht, sollte stets nachgecremt werden. Für 14 Tage Strandurlaub heißt das, es müssen mindestens drei Flaschen pro Person ins Gepäck.
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 06/2023: Sonnenschutzmittel sensitiv
Stifung Warentest, Heft 07/2021 Sonnencremes und Sonnensprays
Öko-Test, Heft 06/2021
Öko-Test 2021, Wie lange hält Sonnencreme?
Öko-Test 2022 Umweltproblem Sonnencreme?
Umwelttipps:
Sonnenschutzmittel für Kinder
After Sun-Pflege
Bildquelle: Steve Bedmead/pixabay.com
Bitte Suchbegriff eingeben