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07.02.2024
Die Schleifpartikelchen in Peelings waren in der Vergangenheit ins Gerede gekommen – als winzig kleine Kügelchen aus hartem Kunststoff. Sie verbrachten wenige Sekunden im Gesicht und dann eine halbe Ewigkeit in den Meeren. Das ist vorbei. Seit Oktober 2023 gilt ein offizielles, EU-weites Verbot für feste Mikroplastikpartikel in den meisten Kosmetikprodukten. Weniger gut ist, dass schwer abbaubare flüssige Polymere weiterhin erlaubt sind. Dabei landen die flüssigen Kunststoffe, also synthetische Polymere wie Silikone und Acrylate, auch im Abwasser. Nicht alles können die Kläranlagen herausfiltern. Eine verbindliche Verbotsliste gibt es für sie noch nicht.
Am häufigsten setzen die Hersteller mittlerweile gehärtetes Jojobaöl, Kieselsäure und Zellulosepulver ein. Auch gemahlene Aprikosenkerne oder Sand dienen als Rubbelteilchen. Was Schleifpartikel angeht, sind die Unternehmen erfinderisch geworden. Öko-Test hat 36 Peelings unter die Lupe genommen. 19 Produkte sind mit Bestnote rundum empfehlenswert. Die Peelings von Sebamed, Cattier und Burt’s Bees fallen mit "mangelhaft" durch.
Unter den sehr guten Produkten finden sich auch die günstigsten Eigenmarken im Test. Wer grundsätzlich auf schwer abbaubare Kunststoffe verzichten möchte, greift zu zertifizierter Naturkosmetik. Dort sind synthetische Polymere generell ausgeschlossen.
Bezüglich der Verpackungen ist allgemein viel Luft nach oben. Nur wenige Anbieter können nachvollziehbar belegen, mehr als 30 Prozent recycelten Kunststoff für die Tuben zu verwenden.
Gesichtspeeling aus dem Kühlschrank
Ohne Mikroplastik und Verpackungsmüll lässt sich Gesichtspeeling auch ganz einfach mit wenigen Zutaten selbst herstellen. Kaffeesatzpeeling braucht nur etwas Olivenöl, Zuckerpeeling gelingt mit Quark und ein wenig Honig. Körperpeelings sind häufig gröber und sollten nicht im Gesicht angewendet werden. Aber es geht auch so: Einfach ein bisschen Kaffeesatz unter die Reinigungslotion mischen, fertig.
Bildquelle: Andrea Piacquadio pexels.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 02/2024
Umwelttipp:
Mikroplastik
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