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14.10.2020
Die Schleifpartikelchen in Peelings waren in der Vergangenheit ins Gerede gekommen – als winzig kleine Kügelchen aus hartem Kunststoff. Sie verbringen wenige Sekunden im Gesicht und dann eine halbe Ewigkeit in den Meeren. Inzwischen sind die Peelings umweltfreundlicher geworden. Öko-Test hat 26 Peelings unter die Lupe genommen.
Am häufigsten setzen die Hersteller mittlerweile gehärtetes Jojobaöl, Kieselsäure und Zellulosepulver ein. Auch gemahlene Aprikosenkerne oder Sand dienen als Rubbelteilchen. Was Schleifpartikel angeht, sind die Unternehmen erfinderisch geworden.
Ganz plastikfrei sind die getesteten Gesichtspeelings jedoch noch nicht. Elf Produkte enthalten flüssige Kunststoffverbindungen. Die Branche will unter "Mikroplastik" nur die festen Kunststoffteilchen verstehen. Dabei landen die flüssigen Kunststoffe, also synthetische Polymere wie Silikone und Acrylate, auch im Abwasser. Nicht alles können die Kläranlagen herausfiltern.
Auch Bio-Kunststoff ist Kunststoff. Der Anbieter Müller Drogeriemarkt bietet Peelingkörper aus Polymilchsäure (Polylactic Acid), kurz PLA an. Die Schleifpartikel werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt, was sich erst einmal gut anhört. Dessen Abbaubarkeit ist jedoch stark von der Umgebungstemperatur abhängig. Gelangt PLA ins Wasser, findet kaum ein Abbau statt. Das Umweltbundesamt stuft PLA zweifelsfrei als Mikroplastik ein.
Alle sechs getesteten Naturkosmetikprodukte haben ebenso mit „sehr gut“ abgeschnitten wie acht weitere Drogeriemarktprodukte. Durchgefallen ist nur „Nivea Tägliches Wasch-Peeling“, die Tester bemängeln etliche problematische Inhaltsstoffe.
Hier nicht getestete Körperpeelings sind häufig gröber und sollten nicht im Gesicht angewendet werden. Aber es geht auch so: Einfach ein bisschen Kaffeesatz unter die Reinigungslotion mischen, fertig.
Bildquelle: Andrea Piacquadio pexels.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 09/2020
Umwelttipp:
Mikroplastik
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