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26.06.2020
Im Test glänzten die klassischen Flüssig-Shampoos durchweg mit guten Qualitätsurteilen. Sie bestehen aus Reinigungssubstanzen, Schaumstabilisatoren, Duft und Farbstoffen und vor allem aus 70 bis 90 Prozent Wasser. Bei festen Shampoos sind die Inhaltsstoffe oft die gleichen, ihnen wurde lediglich das Wasser entzogen. Dadurch kommen feste Shampoos und auch Haarseifen ohne Konservierungsstoffe aus und belasten weniger das Abwasser. Auch wenn Haarseifen ähnlich aussehen, sie werden anders hergestellt. Für sie werden Öle oder Fette mit einer Lauge „verseift“. Die Pflegeeigenschaften sind ein wenig schlechter als bei den Shampoos. Zudem können die Seifen beim Waschen weißliche Rückstände hinterlassen. Dagegen hilft eine Spülung mit Essigwasser, auch saure Rinse genannt.
Interessant wird es bei der Ökobilanz. Die festen Shampoos belasten die Umwelt wie erwartet weniger als die flüssigen. In die Bilanz einbezogen werden Herstellung, Verpackung aber auch Transport und Entsorgung. Der wichtige Faktor Haare waschen ist nicht dabei. Hier ist jeder für die Umweltentlastung selbst verantwortlich. Wasserverbrauch und die Erwärmung des Wassers spielen die größte Rolle. Daher während des Shampoonierens Wasser ausstellen, warm statt heiß spülen und Spar-Duschköpfe nutzen. Häufig wird auch zu viel Shampoo verbraucht, ein Klacks genügt. Das Dosieren mit festem Shampoostück fällt leichter. Wird zum Trocknen und Aufbewahren ein Netz oder Nylonsöckchen genutzt, lassen sich auch die bröseligen Reste nutzen.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 06/2020
Die Auswahl silikonfreier Shampoos ist erfreulich groß. Auch die Zahl der überzeugenden Shampoos kann sich sehen lassen. Mehr als die Hälfte der 41 untersuchten Produkte kann Öko-Test mit „sehr gut“ oder „gut“ empfehlen. Darunter vor allem die getestete Naturkosmetik. Allerdings floppen auch sieben Shampoos im Test mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“. An den nicht empfehlenswerten Shampoos bemängeln die Tester vor allem problematische Konservierungs- und Duftstoffe. Auch wenn alle Produkte im Test ohne Silikone auskommen, setzen einige Anbieter andere Kunststoffverbindungen als Ersatz ein. Diese sind für die Umwelt ebenfalls belastend.
Silikon pflegt das Haar nur scheinbar. Die synthetisch erzeugte Substanz legt sich an die Haarschuppen, macht das Haar geschmeidig und vermittelt das Gefühl, es sei gesund. Doch das Gefühl täuscht. Denn Silikone, die nicht vollständig ausgewaschen werden, bilden einen Film und versiegeln das Haar. Das kann dazu führen, dass sich das Haar schlechter färben lässt. Pflanzliche Farben haften gar nicht. Auch trocknet das Haar unter dem Film deutlich aus.
Vor allem aber gilt Silikon als ungünstig für die Umwelt. Über silikonhaltige Kosmetik gelangt es ins Abwasser, so auch in unsere Gewässer und über Klärschlamm in den Boden. Silikone und Silikonöle wie Dimethicon gehören zudem zu den biologisch schwer abbaubaren Kunststoffverbindungen. Der Einsatz einiger in dieser Hinsicht besonders kritischer Silikone ist deshalb ab 2020 europaweit in abwaschbarer Kosmetik beschränkt.
Nach der Umstellung von silikonhaltigen zu silikonfreien Produkten kann sich das Haar zunächst etwas rau anfühlen. Es regeneriert sich aber und erhält Glanz und Griffigkeit zurück. Es braucht etwa zwei bei drei Wochen, bis die im Haar verbliebenen Silikone ausgewaschen sind. Da ist ein wenig Geduld gefragt.
Weitere Informationen:
Bildquelle: © Daria Shevtsova / pexels.com
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