Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Gesundheit > Mindesthaltbarkeit Kosmetik
24.01.2023
Lippenstifte wurden in den letzten Jahren kaum genutzt. Mit Maske machte das keinen Sinn. Etliche Stifte lagern seit zwei Jahren in den Badzimmerschränkchen. Müssen die teils teuren Produkte entsorgt werden?
Ein Blick auf die Verpackung kann helfen, um festzustellen, ob ein Artikel noch benutzbar ist. Das angegebene Haltbarkeitsdatum lässt allerdings oft kaum einen tages- oder auch nur monatsgenauen Rückschluss auf die Benutzbarkeit zu. Besonders trockene Produkte wie Puder sowie stark öl- und/oder fetthaltige Kosmetika wie Lippenstifte sind oft sehr lange haltbar. Wenn sich jedoch Farbe, Geruch und/oder Konsistenz des Artikels verändert haben, gehört er in den Restmüll. Das gilt auch für Lippenstifte oder Lippenpflege, deren Geschmack sich verändert hat.
Auf Kosmetikverpackungen ist oft ein abgebildeter Cremetiegel. Das Zeichen weist darauf hin, dass die Verwendungsdauer erst nach dem Öffnen beginnt. Erst dann kommt das Produkt nämlich mit Luft und darüber mit Sauerstoff und Keimen in Berührung. Steht dort zum Beispiel "12 M", kann ein Kosmetik-Artikel nach dem Öffnen zwölf Monate lang genutzt werden. Auch hier gilt: Ist die Verwendungsdauer überschritten, kann das Produkt noch vollkommen in Ordnung sein – der Hersteller garantiert nur nicht mehr dafür.
Wenig anfällig für Keime sind laut Ökotest auch Produkte mit hohem Alkoholanteil wie Parfüms. Anders sieht die Sache mitunter bei feuchten und flüssigen Produkten wie Cremes, Seren oder Lotionen aus. Auch pflanzliche Öle können ranzig werden. Hier lohnt es sich, das Öffnungsdatum auf der Verpackung zu notieren.
Keime im Makeup
Cremetiegel, Schwämmchen oder Pinsel bieten ideale Bedingungen für Keime – vor allem, wenn einige grundlegende Regeln nicht beachtet werden. Kosmetika bestehen größtenteils aus organischen Stoffen, zu denen vor allem Öle, Wachse und Fette, aber auch Duftstoffe, Mineralien, Farbstoffe und natürlich Wasser zählen. Immer wenn Feuchtigkeit und Nässe auf organisches Material treffen, finden Bakterien und Pilze ideale Bedingungen vor.
Die meisten dieser Inhaltsstoffe können deshalb genau wie Lebensmittel nach einiger Zeit schlecht werden. So verändern beispielsweise Fette, Talge und Öle irgendwann ihre Beschaffenheit, wenn sie nicht unter idealen Bedingungen aufbewahrt werden. Cremes, Lotionen oder Salben enthalten außerdem verhältnismäßig viel Feuchtigkeit, was das Keimwachstum begünstigt und die Haltbarkeit der Produkte einschränkt. Auch beigegebene Konservierungsmittel können den Prozess nur verzögern. Sehr lange halten sich nur trockene Produkte wie Puder (der auf Mineralien basiert) oder Sprays, deren Inhalt nicht mit Luft in Berührung kommt.
Öko-Test hat Tipps zusammengestellt, mit denen Kosmetika und Utensilien möglichst lange keimfrei bleiben. So sollten vor dem Schminken oder Eincremen immer die Hände gewaschen werden. Werden Kosmetika mit Pinsel, Spatel, Stäbchen oder Bürste entnommen, kommt es zu weniger Verunreinigungen. Aber auch die Utensilien müssen regelmäßig gereinigt werden. Pinsel oder Schwämmchen können mit Seife oder einem speziellen Reinigungsmittel aus dem Drogeriemarkt ausgewaschen und gründlich getrocknet werden. Wer Produkte erst öffnet, wenn sie wirklich gebraucht werden, erhöht die Haltbarkeit. Auch sollten Tiegel und Tuben immer wieder gut verschlossen werden. Verändern sich Geruch, Farbe oder Beschaffenheit, gehören die Produkte in den Restmüll.
Bildquelle: anncapictures pixaby.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 5/2022
Öko-Test, Heft 01/2023, Keime im Make-up
Bitte Suchbegriff eingeben