Papiertaschentücher

Gute Noten für Recycling-Taschentücher

21.04.2020

Wenn es draußen kälter wird, steigt der Verbrauch an Papiertaschentüchern. Um die empfindliche Nase zu schonen, sollten die Tücher weich sein, dazu saugfähig und reißfest. 20 Produkte, davon fünf aus Altpapier, landeten in den Einkaufskörben von Ökotest.

In puncto Schadstoffe und Gebrauchstest schnitten die untersuchten Marken passabel ab. Einen Minuspunkt gab es für halogenorganische Verbindungen, von denen viele als allergieauslösend gelten. Sie können neben der Bleiche aus den Nassfestmitteln kommen, die zugesetzt werden, damit die Taschentücher stabiler werden. Die Verbindungen wurden in elf von 20 Produkten nachgewiesen.

Den Praxistest haben alle Produkte zumindest mit „befriedigend“ bestanden. Es wurde untersucht, wie gut die Reißfestigkeit im trockenen und nassen Zustand ist und wie hoch die Saugfähigkeit. Auch wenn Papiertaschentücher nicht in der Waschmaschine landen sollten, können vergessene Tücher in der Hosentasche zerfleddern und für Fusseln sorgen. Die teuren Tempo-Tücher waren im Praxistest besonders erfolgreich, bei den Inhaltsstoffen wurden sie aber nur ausreichend bewertet.

Hygienepapiere wie Taschentücher, Toilettenpapier oder Haushaltsrollen landen nach Gebrauch im Restmüll. Wer verantwortungsvoller schnäuzen will, sollte Recyclingprodukte kaufen. Nur die fünf getesteten Produkte mit Blauem Engel enthalten Altpapier, die 15 anderen Taschentücher bestehen komplett aus Frischfasern aus Zellstoff. Auch Siegel wie FSC oder PEFS für nachhaltige Waldwirtschaft machen die Wegwerfprodukte nicht umweltfreundlicher. Im Praxistest schneiden die Blauen Engel-Produkte kaum schlechter ab als Marken- oder Eigenprodukte der Discounter und bekamen insgesamt die Testnote „gut“. Wer früher mal schlechte Erfahrung mit „Ökotüchern“ gemacht hat, sollte mal wieder zugreifen und selbst testen.
 

Weitere Informationen:

Öko-Test, Jahrbuch Kleinkinder 2015
Blauer Engel, Hygieneprodukte

Bildquelle: © S. Hofschlaeger  / pixelio.de